Im Grunde ist es leicht zu sagen, dass der Zugang zu Bildung und Kultur durch die digitalen Medien vereinfacht wurde. Ich frage mich in den letzten Wochen, inwiefern der Gesangsunterricht über Skype wirklich machbar ist. Das Reisen ist immer noch eingeschränkt – heute hat Großbritannien nun nach langem Zögern die Quarantäneverpflichtung für Einreisende verhängt – und man greift doch gerne auf Skype zurück, um nicht gänzlich die Routine und den Kontakt zu verlieren.
Trotzdem ich mich als digital-affin beschreiben würde, habe ich bis heute eine Hemmung, wenn es darum geht den Gesangsunterricht per Videokonferenz ernst zu nehmen. Lieber wende ich mich dann doch dem klassischen Buch zu, um tiefer in die Gesangslehre einzusteigen. Bereits im letzten Jahr habe ich mich vermehrt mit Julius Stockhausen beschäftigt. Seine Mutter war eine große Sängerin, die ihrem Sohn ein tiefgründiges Verständnis über den Aufbau einer jungen Stimme mitgab. Julius entwickelte Ihre Gesangslehre weiter und ist nun für mich eine große Inspirationsquelle. Die letzten Monate waren insofern bereichernd als dass ich mir viel Zeit genommen habe mein Gesangsinstrument zu pflegen, zu intonieren und Konsonanten mit Würde zu singen. Ein paar von Julius‘ Gedanken habe ich aufgegriffen und für mich neu definiert. Diese möchte ich in den nächsten Wochen näher beleuchten und Inhalte seiner Gesangslehre besprechen.
Zur Einstimmung: Das Buch ist beim IMSLP hier abrufbar.
Eine schöne hoffnungsvolle Woche.