In der letzten Woche hat sich viel getan: Meine Homepage erstrahlt im neuen Glanz – auch aufgrund der wunderbaren Arbeit von Michael Bader. Die Portraits sind im Februar entstanden sind. Außerdem gibt es selbstverständlich Musik zu hören. Aus den Schatzkammern meiner Aufnahmen habe ich einen Livemitschnitt meiner Lieblingsproduktionen Jenufa gefunden. Die Arbeit mit der Regisseurin Arila Siegert war ein Meilenstein für mein Wohlgefühl auf der Bühne – trotzdem oder weil ich eine sehr alte Frau (gefühlt Mutter von Allen) spielte.
Beim Wühlen in allerlei Aufnahmematerial wurde mir noch einmal vor Augen geführt, dass ich während meiner Zeit am Kieler Opernhaus von 2009 bis 2015 vornehmlich tiefere Mezzopartien bediente und als Contralto unterwegs war. Das scheint mir sehr weit entfernt von meiner Stimme, wie sie heute klingt. Einen kleinen Eindruck davon soll ein Mitschnitt aus dem Musiksalon in Leipzig zeigen, der auch auf der Homepage zu finden ist. Die Rolle der Carmen – einer der wohl berühmtesten Mezzopartien – war da noch ganz jungfräulich, aber entwickelt sich seitdem als fester Bestandteil meines Repertoires.
Auf meinem YouTube Kanal sind bis zum 30.04.2020 die Melodien des Herzens von Edvard Grieg, die George-Lieder Op. 4 von Webern und die Besprechung zu den Brahmsschen Op. 96 & 97 komplett abzurufen.
Hier ein Eindruck vom Letzteren:
Generell wird die Werkanalyse von Brahms-Liedern sowohl hier auf meinem Blog, wie auch auf dem YouTube Kanal eine größere Rolle in der kommenden Zeit spielen. Nach den Reden politischer Persönlichkeiten, wie Söder, Merkel, Grütters und andere, kann ich nur das Fazit ziehen nicht weiter darüber zu meckern, sondern dass die Klassikszene vermehrt ihre Identität innerhalb der Wissenschaft beweisen muss. Es ist beschämend, dass von Fußpflege bis Fußball alles Kultur ist, aber die Klassik zunächst mit keinem Wort erwähnt wird (siehe BR Klassik über Söder); es schwingt darin mit, dass man der ernsten Musik keine Relevanz beimisst, dass man lieber schweigt, da es zu undeutlich ist, was Klassik überhaupt erklärbar machen will. Ich persönlich vernehme diese Entwicklung bereits seit dem Anfang meiner Studienzeit 2006 in Leipzig. Wenn ein Politiker mich fragt: Was wollt ihr Musiker überhaupt? Da antworte ich: Wir wollen forschen, wie jeder Wissenschaftler!
An die Diskussion werde ich den kommenden Wochen noch einmal anknüpfen und auch ausführlicher über verschiedene Ansichtspunkte berichten. Hier sei nur kurz erwähnt, dass die Werkanalyse neben dem Üben mit dem eigenen Instrument, essentieller Bestandteil ist. Ohne das Eintauchen in tiefere Schichten eines Werkes – auch keine gute Interpretation. Damit soll der allgemeinen Meinung – ach die, die machen ja nur Musik, ein bisschen Marketing und sonnen sich in ihrem eigenen Narzissmus – die wahre Arbeit eines Musikers vor Augen gehalten werden.
Wie man merkt, bin ich voller Aufbruchstimmung und ich bin unendlich dankbar bald mit unserem Trio auf Liedertour zu gehen. Was wir da Schönes machen, erfahrt ihr schon einmal hier. Terminlich ist nach wie vor die Lage schwer abzuschätzen. Aber irgendwie und irgendwann wird alles nachgeholt.
Bis dahin bleibt mir nur euch zu danken, dass ihr zu mir auf meinen Blog EN DIALOGUE gefunden habt. Der Name ist Programm. Habt ihr also Anregungen, Kritik oder wollt ihr einfach nur so mit mir ins Gespräch kommen, schreibt mir gern oder hinterlasst ein Kommentar. Ich freue mich!
Eine schöne Woche wünsche ich euch – mit Sonne, Liebe und viel Erquickungen im Park!
Eure Juliane