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Von der Vermeidung der Dekadenz | Exzerpte aus den Cahiers Heft 1 von Simone Weil

Simone Weil (1909-1943)

Durch den wunderbaren Blog Unterm Dach meiner Lieblingsjournalistin Regina Katzer (LVZ) bin ich auf den Beitrag von Nikos Psarros (APL Prof. für theoretische Philosophie an der Uni Leipzig) gestoßen. In seiner Wohnung im Musikviertel findet sich ein Portrait von Simone Weil – den Namen hatte ich nie gehört trotz meiner zwei Semester Philosophie an der CAU Kiel.

Aus purer Neugier habe ich also ihre gesammelten Aufzeichnungen (Cahiers) besorgt und hatte nun die Gelegenheit in das erste Heft hineinzulesen. Heute möchte ich mit euch mittels eines Exzerpts ihre Gedanken zur Anregung teilen:


Physik nur durch Analogie!“

„Die Ordnung der Dinge ist nicht die Ordnung des Denkens.“

„Gesetze, einzige Quelle der Freiheit.“

Das Individuum hat nur eine Stärke: Das Denken. Doch nicht wie es die platten Idealisten verstehen – Bewusstsein, Meinung etc. Das Denken stellt eine Macht dar und begründet also nur insofern ein Recht, als es ins materielle Leben eingreift.“

„Die einzige Waffe des Willens ist, insofern er Denken ist, die verschiedenen Dimensionen der Zeit zu erfassen, während der Körper nur auf die Gegenwart beschränkt ist.“

„Die Menschen an der Macht immer als etwas gefährliche DINGE betrachten.“

„Das schreckliche an der Macht ist, was sie an Unbegrenzten enthält.“

„Der Mensch ist in einem großen Maße von dem Zwang, den ihm die Natur selbst auferlegt, befreit. In welchem Maße? Ist zu bestimmen durch den Umfang der Arbeit, die nicht direkt der Befriedigung von Bedürfnissen dienen. Man ist im Hinblick auf die Natur um so freier, je größer der Abstand zwischen der Handlung und der Bedürfnisbefriedigung wird.“

Gegengewichte zur Vermeidung von Dekadenz: Anreiz für Anstrengung; Zwang zur Entbehrung; weiterverbreitete Methode und das Gefühl zu SCHAFFEN; Achtung vor dem Werk (ästhetisches Gefühl) – daher die Rolle der Kunst in der zukünftigen Gesellschaft.“

„Es wird um so weniger äußere Disziplin geben, je mehr innere Disziplin es geben wird.“

„Ohne unausweichliche Hindernisse – ohne Notwendigkeit – wäre selbst die Kunst auf reines Spiel reduziert.“

Der Natur gegenüberstehen, nicht den Menschen, das ist die einzige Disziplin.“

„Nicht versuchen sich verständlich zu machen… wozu auch? VERSTEHEN: das ist besser.“


Das waren nur ein paar Einblicke. Simone Weil – unbedingt lesenswert.

Eine schöne Woche euch!

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